Ein herzliches Hallo an alle interessierten Musiker:innen! Wie bereits im letzten Blog versprochen kommt hier ein Test zum Einstieg in das Thema Lampenfieber bei Musikern. Diese Übersicht kann Dich unterstützen, mögliche Ursachen für Dein Lampenfieber zu erkennen. Los geht's! Lies Dir jeden einzelnen Punkt selbst laut vor. Beginne den Satz mit: „Ich habe Lampenfieber, weil...“ und setze dann jeweils eine der möglichen Ursachen dahinter. Dann stellst Du Dir eine Skala von 0 bis 7 vor, wobei 0 gleichbedeutend ist mit: „trifft gar nicht zu“ und 7 bedeutet: „trifft voll und ganz zu“. Nachdem Du Dir den Satz laut gesagt, hast, spüre in Dich hinein, oder frage Dich, bei welcher Zahl Du auf der Skala ein Kreuz machen würdest. Du kannst den Fragebogen auch am Ende des Blogs downloaden. So gehst Du alle möglichen Ursachen der Reihe nach durch und erhältst am Ende einen ersten tiefergehenden Überblick über die emotionale Gewichtung der Aussagen. Sei ehrlich zu Dir! Ursachen für Auftrittssangst „Ich habe Lampenfieber, weil… ...ich mich selber unter Druck setze. ...ich schlechte Auftrittserfahrungen gemacht habe. ...ich Angst habe, Fehler zu machen. ...ich mich nicht blamieren möchte. ...ich es unangenehm finde, wenn alle mich anstarren. ...ich nicht gern vor Publikum spiele. ...ich glaube, dass das Repertoire zu schwierig ist. ...ich die Konkurrenz zu anderen Musikern fürchte. ...ich Angst habe, das Stück technisch nicht zu beherrschen. ...ich spüre, dass ich auf den Auftritt nicht gut genug vorbereitet bin. ...ich Angst habe, dass mein Gedächtnis mich im Stich lässt. ...ich denke, ich bin nicht gut genug. Je höher die Zahl, die Du einer Frage gibst, umso stärker belastet Dich das Thema. Vielleicht führt die Beschäftigung mit den Fragen erstmals zu einem Aha-Effekt. vielleicht weißt Du aber auch schon, woher Dein Lampenfieber kommt und es ist nur eine Bestätigung dessen, was Du schon weißt. Was machst Du nun damit? Nun, Du weißt jetzt etwas konkreter, was genau Dein Lampenfieber verursacht und was Du über Dich glaubst. Das sind sehr gute Voraussetzungen, um Deinem Lampenfieber zu Leibe zu rücken, denn die einschränkenden Glaubenssätze kann man mit verschiedenen Methoden bearbeiten. Wenn Du neugierig bist, dann vereinbare einfach einen kostenlosen Telefontermin mit mir und wir überlegen gemeinsam den für Dich passenden nächsten Schritt.
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"Die bloße Unterdrückung des Schattens ist ebenso wenig ein Heilmittel, wie Enthauptung gegen Kopfschmerzen (...), die Versöhnung der Gegensätze ist eines der wichtigsten Probleme, das selbst in der Antike einige Geister beschäftigte." C.G.Jung
Liebe Freunde, im letzten Blog habe ich ja bereits ausführlich den ersten Schritt zur Überwindung des Lampenfiebers erläutert. Nämlich - das Lampenfieber ganz bewusst als Teil seines Selbst anzuerkennen. Heute möchte ich einen möglichen weiteren Schritt vorstellen, sich seinem Lampenfieber zu nähern. Es gibt sicherlich einige unter Euch, die ganz genau wissen, woher ihr Lampenfieber rührt. In meiner langjährigen Arbeit als Lehrerin und Coach habe ich es aber vermehrt erlebt, dass auf meine Frage, woher denn das Lampenfieber kommen könnte, nur ein Schulterzucken erfolgte. Der eine sagt: "… keine Ahnung, ich habe das schon, so lange ich mich erinnere“… der Andere …“ Lampenfieber muss man haben" oder “ Lampenfieber gehört dazu, sonst spiele ich nicht gut“. Sehr oft höre ich auch.“ Mein Lehrer sagt, Lampenfieber gehört einfach dazu, finde Dich damit ab“. Diese Gedanken sind mir nicht fremd. Da das Lampenfieber im Regelfall ja sowieso schon über Jahre nervt, ist man weniger geneigt, es mit Freuden anzunehmen und zu betrachten. Und dennoch! Ich erachte das insofern von Bedeutung, weil das Erkennen der möglichen Ursache(n) in Konsequenz jeweils unterschiedliche Lösungsschritte nach sich zieht. Und loswerden wollen wir das Lampenfieber ja schon, oder? Ich habe es schon erlebt, dass Lampenfieber mit autogenem Training "bekämpft" werden sollte, obwohl die eigentliche Ursache eine spieltechnische Überforderung war. Was sind also die Ursachen für Lampenfieber? Das schreibe ich Euch im nächsten Blog, und dazu gibt's einen Test, der Dir eine Übersicht verschiedenster Gründe für Lampenfieber gibt, erhebe allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Im nächsten Blog: Der Lampenfiebertest für Musiker Ein herzliches Hallo an Dich,
Heute möchte ich Dich einladen, mir auf eine Reise in die unglaublich perfekten und komplexen Strukturen Deines Gehirns zu folgen. Schauen wir einmal, wo das Lampenfieber herkommt, bzw. wie es entsteht und durch welche Symptome es sich bemerkbar macht. Also - woran erkennst Du, dass Du Lampenfieber hast? Starkes Lampenfieber oder Bühnenangst sind ja deshalb nur so unangenehm, weil sie mit den dazugehörigen typischen Symptomen einhergehen. Diese Symptome sind einer ausgeklügelten, unbewusst ablaufenden Reaktion des Gehirns auf Angst bzw. Stresssituationen geschuldet und haben unseren Vorfahren oftmals das Leben gerettet. Nun magst Du denken, dass es in Stress- oder Angstsituationen nicht besonders dienlich für Dich ist, verstandesgemäß zu wissen, was gerade bei Lampenfieber in Deinem Gehirn und Deinem Körper passiert und zu wissen, dass Du diese Reaktion nicht bewusst steuern kannst. Du kannst es aber auch anders sehen.... das Wissen darum ermöglicht es Dir, viel gezielter zu überlegen, an welcher Stelle des gesamten Prozesses welches Verhalten und welche Maßnahmen gerade erfolgversprechend sein könnten, damit Du Dein Lampenfieber beherrschst und nicht Dein Lampenfieber Dich! Und nun folge mir auf eine Reise in Dein Wunderwerk Gehirn! Ich vermute einmal, dass Du bereits weißt, dass das Ziel unseres Gehirns ist, unser Überleben zu sichern und in Notsituationen, die unser Überleben gefährden, Handlungsoptionen und somit die Chance auf überleben zu haben. Und sicher hast Du auch bereits von der sogenanntem Kampf-Flucht- Erstarrungsreaktion gehört. Lass‘ uns genau hier eintauchen. Was passiert also in Deinem Körper, wenn Gefahr droht? Nehmen wir einmal an, Du siehst einen Hund, der bellend oder zähnefletschend auf Dich zuläuft. In diesem Augenblick signalisieren Dir Deine Sinnesorgane, also Deine Augen und Ohren, beim Anblick des Hundes oder beim Hören des Bellens, Gefahr. Diese Signale werden an einen winzig kleinen Teil Deines Gehirns weitergeleitet, den „ Locus coeruleus“. Übersetzt bedeutet das soviel wie „himmelblaues Zentrum“ oder „himmelblauer Ort“. Klingt schön, nicht wahr? Das kommt daher, dass diese Region blau durchscheinend ist.... dieser kleine Teil sitzt in der ältesten Region Deines Gehirns überhaupt. Im Hirnstamm. Das himmelblaue Zentrum, schüttet bei Gefahr sofort Noradrenalin aus, welches den Körper in einen sehr aktiven, wachen und bewussten Zustand versetzt. Die Wirkung dürfte ungefähr 10 mal so stark sein wie die von Red Bull... Gleichzeitig alarmiert das himmelblaue Zentrum das limbische System, welches für unsere Emotionen verantwortlich ist, insbesondere den Mandelkern. Der Mandelkern, auch Amygdala genannt, sitzt ebenfalls im Stammhirn und ist das Angstzentrum Deines Gehirns. Der Mandelkern weiß aufgrund seiner langen Existenz im menschlichen Gehirn sehr wohl, wie wichtig es ist, in Gefahrensituationen lebenserhaltend zu reagieren. Auch wenn wir mit Säbelzahntigern und ähnlich gefährlichen Tieren in der heutigen Zeit seltener in Berührung kommen, funktioniert das Verteidigungssystem unseres Stammhirns nach wie vor auf die gleiche Art und Weise. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde checkt Dein limbisches System alle Informationen, die in Deinem Gedächtnis gespeichert sind und überprüft Deine Erinnerungen einschließlich der dazugehörigen Gefühle auf bereits vorhandene Erfahrungswerte . Wenn der knurrende Hund nun an Dir vorbei rennt oder Du erkennst, dass es der Hund Deines Nachbarn ist, erhält der „Locus coeruleus“ die Information, dass keine Gefahr besteht und drosselt sofort wieder die Ausschüttung des Noradrenalins. Die Körpersysteme, die sich auf die höchste Alarmstufe vorbereitet hatten, kehren wieder in den normalen Zustand zurück. Das, was ich hier gerade beschrieben habe, kann man sich vielleicht am ehesten am Beispiel der sogenannten Schrecksekunde vorstellen. Wir wissen alle selber sehr gut, wie es sich anfühlt, wenn einem der Schreck in die Glieder fährt und dass es doch etwas Zeit braucht, bis die Körperfunktionen auf normal zurück gefahren sind. Wenn die Überprüfung durch das limbische System allerdings die Gefahr bestätigt, dann geht’s erst richtig los... die Amygdala aktiviert, wie eine Art Rauchmelder, ganz schnell das autonome oder auch vegetative Nervensystem, dass ernsthaft Gefahr im Verzug ist! Das heißt deshalb autonom, weil es ohne unseren bewussten Einfluss agiert...das heißt, spätestens an dieser Stelle, können wir nicht mehr eingreifen, weil hier unbewusste Prozesse ablaufen, die durch Verstand und Denken nicht mehr zu steuern sind! Das ist insofern von Bedeutung, als dass man sich bewusst machen muss, dass sehr starkes Lampenfieber oder Bühnenangst in den Symptomen solch einer Gefahrensituation gleicht! Nun wird vielleicht auch klar, wieso bei Panik oder Bühnenangst wohlwollende Worte wie:“ Du brauchst doch nicht aufgeregt sein“...“Du schaffst das schon“... „Du kannst das doch“ .... überhaupt nicht helfen !!! Das sind alles Aussagen, die direkt an unseren Verstand gerichtet sind...und der hat gerade nichts zu melden.... Das vegetative Nervensystem hat hier völlig die Führung und Kontrolle übernommen-vorbei am „Denkhirn“. Jetzt ist nicht die Zeit, um sich gemütlich ins Gras zu legen und über die Fellfarbe oder die Geschwindigkeit des herannahenden Hundes nachzudenken. Jetzt ist Alarm angesagt. Die Amydala kurbelt eine Hormonproduktion an, die den gesamten Körper in den Kampf-oder Fluchtmodus versetzt. Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden produziert, Vielleicht stockt Dir der Atem, das Herz beginnt zu rasen, der Blutdruck steigt, der Muskeltonus erhöht sich ,Du hast keinen Hunger mehr, dafür könntest Du jetzt einen Sprint rennen oder einen umgefallenen Baum heben. Und so ganz „nebenbei „ kommuniziert Deine Amygdala direkt mit dem Hippocampus. Hippocampus heißt nichts anderes als Seepferdchen...und dieses niedliche Seepferdchen ist u.a. verantwortlich für die Gedächtnisbildung. Der Hippocampus registriert alle neuen Informationen und gleicht diese mit bereits gespeicherten ab. Das führt dazu, dass ähnliche oder leicht veränderte Informationen alte Erinnerungen reaktivieren und mit diesen verknüpft, vermischt und neu abgespeichert werden. Dies führt zum einen zu einer durch die Verknüpfung stabileren Gedächtnisspur, zum anderen aber auch bei jedem Abruf zu einer leicht veränderten Erinnerung. Im Falle einer Vorspiel-oder Prüfungssituation, die extrem negative Erfahrungen mit sich gebracht hat, bedeutet dass, dass alle folgenden „ansatzweise ähnlichen“ Situationen mit dieser verglichen werden und in die gleiche Schublade gepackt werden...getreu dem Motto:...das hatten wir schon mal...kenne ich bereits...das geht so oder so aus und fühlt sich xy an...und in diesem Fall wird jede neue Erfahrung mit der alten verglichen und verknüpft...so wird die Gedächtnisspur eben leider auch hier ungünstigerweise immer stabiler... die Situation hat sich als Erinnerung in die tiefsten Winkel Deines Gehirns eingebrannt und wird sofort bei ähnlichen wieder aufblitzen... Durch die hohe Ausschüttung von Stresshormonen wird es dem Hippocampus regelrecht eingetrichtert:.... Nicht vergessen! Diese Situation bedeutet Gefahr!!! Dies ist also die Stressreaktion Deines Körpers! Doch was passiert, wenn eine Situation sich so bedrohlich anfühlt, dass man sich hilflos fühlt? Das man das Gefühl hat, der Situation ausgeliefert zu sein, handlungsunfähig? Es gibt Situationen, in denen ist Kampf und Flucht keine Option. Die erlebten Situationen können von außen betrachtet harmlos wirken – entscheidend ist die innere Wahrnehmung. Mir fallen gleich ein paar Beispiele zur Verdeutlichung ein. Schüler/Lehrer...Eltern/Kind .... Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Körper darauf reagieren kann. Entweder erleben wir einen Zustand der Überaktivierung oder von Angst überwältigt schalten wir innerlich ab wie ein elektrisches Gerät, indem es durch überhöhten Stromfluss zu einem Kurzschluss kommt. Für diese Reaktion verantwortlich ist der Vagusnerv. Wenn wir weder kämpfen noch fliehen können, weil wir uns vollkommen hilflos fühlen und jede Hoffnung auf Rettung verloren glauben, kollabieren wir und erstarren. Bei uns Menschen bezeichnen wir diesen Zustand als Trauma. Erinnern wir uns daran, dass es sich um eine autonome oder automatische Reaktion handelt, wir können sie nicht bewusst steuern. Anders als unter Stress wird bei solch einer großen emotionalen Belastung der Betroffene in einen sogenannten Isolationszustand versetzt, mit dessen Hilfe die Natur versucht Schmerz zu dämpfen. Wir Menschen sind bei einem Trauma gleichzeitig überaktiviert und wie in einem Nebel gehüllt. Unser Denken versagt uns komplett den Dienst. In solchen Situationen finden wir häufig keine Worte und verlieren das Raum und Zeitgefühl, wie erstarren in einem Zustand simultaner Aktivierung und Dissoziation. Nach einer einzigen Erfahrung dieser Art wird die Kampf- oder Fluchtreaktion nur allein durch Erinnerungen oder Gedanken an das ursprünglich Ereignis oder durch entsprechende Fantasien aktiviert. Das erklärt, warum Musiker, die eine traumatische Erfahrung erlebt haben und seither unter akuter Bühnenangst leiden, in die Vermeidung gehen. Schon allein der Gedanke an ein Konzert oder eine Prüfung in der Zukunft und ein damit erneutes Scheitern ist eine Horrorvision. Und um zum Abschluss unseres kleinen Exkurs in Dein Gehirn dem Ganzen die Krone aufzusetzen, lass mich noch eine Anmerkung machen. Wir sind nach heutigem Wissensstand zu urteilen, als einzige Spezies in der Lage, Bedenken in die Zukunft zu projizieren, zu grübeln und furchtsame Zweifel zu hegen, und somit den Stress-Zyklus dadurch nahezu ununterbrochen in Gang zu halten. Stellt sich abschließend die Frage, was tust du mit diesen Informationen über Deine Körperreaktion? Zuallererst ist es für Dich vielleicht interessant zu wissen, wie Dein Gehirn und somit Dein Körper funktioniert. Zweitens bestünde eine Möglichkeit darin, dass Du dich jetzt weiter mit der Materie beschäftigst, weil Du Dein Lampenfieber loswerden willst. Dafür gibt es sehr gut funktionierende Methoden. Wenn Du Neugierig geworden bist, dann bleib dabei und freue Dich auf meinen nächsten Beitrag. Deine Kathrin Viele Jahre war Lampenfieber ein treuer Teil meines Lebens. Ein sehr konstanter Begleiter...hat einige Beziehungen überdauert...Krisen überstanden…Geldmangel...Ortswechsel...und ist mir dennoch niemals von der Seite gewichen…wer kann das schon von einem Partner behaupten? Und dennoch-auch wenn ich Treue sehr zu schätzen weiß -ich wollte mich trotzdem von ihm trennen. Es war äußerst lästig, in bestimmten, mir wichtigen Situationen, immer wieder Herzrasen und schwitzige kalte Hände zu bekommen oder abstruse Gedanken auszuleben, inklusive eines Worst-Case-Szenarios vor meinem inneren Auge-dem Tode geweiht, wie im Colosseum im alten Rom! Nun-mein Lampenfieber war sehr geschickt. Ich versuchte, es loszuwerden, wähnte es des Öfteren abgeschüttelt und aus heiterem Himmel stand es plötzlich wieder vor der Tür. Genauso hartnäckig wie eh und je. Ich hatte begonnen, in unseren gemeinsamen Jahren viele interessante Ansätze und Methoden aus Psychologie, Naturheilkunde und der Esoterik zu verfolgen, alle mit einem gemeinsamen Ziel: mein Lampenfieber loszuwerden, um frei und beseelt zu musizieren. Alles, was ich im Laufe der Jahre ausprobiert habe, hatte in der jeweiligen Situation Sinn und Verstand. Ich war immer umtriebig und habe geschaut, welche Möglichkeiten zur Verfügung standen und welche neuen Methoden sich etwa gerade neu etablierten, die mir helfen könnten, mit dem Lampenfieber besser umzugehen. Nichts von all dem hatte damals langfristig zum Erfolg geführt. "Was für ein Wörtchen?", wirst Du vielleicht fragen. So unwahrscheinlich es auch klingt Das kleine Wörtchen, welches alles veränderte hieß - JA! Lass mich hier na dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen. Du kennst das sicher aus eigener Erfahrung-in den allermeisten Fällen neigt man dazu, das Lampenfieber wie einen Feind zu betrachten. Ich erinnere mich sehr gut, dass ich ständig versucht habe, es auszublenden, es aus meinen Gedanken wegzuwischen und in meinen Gefühlen nicht zuzulassen. Mein ganzes Bestreben in den vergangenen Jahren war darauf ausgerichtet, es nicht wahrnehmen zu wollen und es loszuwerden. Mit dem Ergebnis, dass es im Laufe der Zeit immer stärker wurde! Erst als ich begann, es anzuerkennen und bewusst "JA" zu sagen änderte sich alles. Falls Du Lampenfieber hast, gebe ich Dir hiermit meine wichtigste und erste Empfehlung : Nimm das Lampenfieber bewusst an! Dies ist der erste Schritt zum freien Musizieren. Sage zu Dir selber laut:…“ JA, ich weiß, du bist da und du bist ein Teil von mir…und ja, es hat einen Grund, dass es dich gibt...“ Das macht zwar noch lange nicht, dass es dann wie von selbst verschwindet, aber es ermöglicht eine ganz bewusste und gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema. Mit diesem JA öffnest Du eine Tür. Eine Tür, die Dir die Gelegenheit bietet, hinter das Lampenfieber zu schauen, zu fühlen und zu hören, was es Dir sagen will. Du hast richtig gehört! Dein Lampenfieber kann Dir viel erzählen, zum Beispiel wozu es da ist, was es für einen Zweck erfüllt. Möglicherweise will es Dich vor bestimmten Situationen bewahren, Dich schützen? Gedichte aufsagen, singen, der "lieben Verwandtschaft" sein Können präsentieren, Prüfungen oder Theateraufführungen in der Schule, oder anderweitige Begebenheiten, in denen Menschen Kritik geäußert haben - all das sind mögliche frühe Ursachen für aufkeimendes Lampenfieber in uns. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Aber auch in späteren Jahren gibt es genügend Möglichkeiten und Situationen, in denen sich Lampenfieber langsam aber stetig einnisten kann. Und genau hier passiert es! All das, was wir in diesen Augenblicken denken und fühlen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen - all das speichern wir in unserem Gehirn ab - und zwar dauerhaft. Und aus Angst vor Wiederholung - aus Angst vor Blamage und vor Fehlern - schaltet unser Gehirn auf den "Gefahren-Modus" um, der tief in uns verwurzelt ist und der mit den übermäßig starken Lampenfiebersymptomen einhergeht. Es geht aber auch anders! Es gibt Menschen, die augenscheinlich die Gabe besitzen, genau die gleiche Situation völlig angstfrei zu erleben. Was machen sie anders? Haben diese Menschen keine Angst vor Blamage, vor Fehlern? Dazu in einem späteren Artikel mehr... Jedes Lampenfieber hat also eine auslösende Ursache oder mehrere sich addierende Situationen, die dazu führten, dass es entstanden ist. Also behaupte ich jetzt hier einfach mal, es gibt bei jedem Geplagten eine Zeit vor bzw. ohne Lampenfieber! Das wiederum lässt die Schlussfolgerung zu, das es auch eine Zeit nach bzw. ohne Lampenfieber geben kann. Ein Grund mehr, sich seines Lampenfiebers voller Vorfreude auf die kommende angstfreie Zeit zu widmen. Bis zum nächsten Mal, Kathrin www.befreites-musizieren.de Lies im nächsten Artikel: Angst im Kopf - wie entsteht Lampenfieber?
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Über mich Wieso ich über Lampenfieber schreibe? Weil es nervt, Kraft kostet und weil ich es liiiiiebe, Musik zu machen. Grund genug, meine Erfahrungen auf dem Weg zum Musizieren ohne Bühnenangst mit allen Interessierten zu teilen. Ja - es gibt eine Leben ohne Lampenfieber! Ich zeige es Euch. Archiv
August 2022
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